Vegane Ernährung, einmal als Nischenphänomen betrachtet, hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Getrieben durch ein wachsendes Bewusstsein für Gesundheit, Umweltschutz und Tierwohl, entscheiden sich immer mehr Menschen weltweit für eine Lebensweise ohne tierische Produkte. In Österreich liegt der Anteil der Veganer*innen mittlerweile bei etwa 5% (Smart Protein European Customer Survey 2023), vor allem junge Menschen entscheiden sich zunehmend für eine vorwiegend oder rein pflanzlicher Ernährung. Ein besonders interessanter Aspekt dieser Entwicklung ist die steigende Nachfrage nach veganen Käsealternativen.
Traditioneller Käse, hergestellt aus tierischer Milch, ist tief in vielen Kulturen verankert und wird sowohl für seinen Geschmack als auch seine kulinarische Vielseitigkeit geschätzt. Doch mit dem Vormarsch der veganen Ernährung entstand die Herausforderung, gleichwertige pflanzliche Alternativen zu entwickeln, die sowohl den sensorischen als auch den ernährungsphysiologischen Eigenschaften von Käse gleichkommen. Moderne und hochwertige vegane Käsealternativen, die aus Zutaten wie Nüssen, Samen, pflanzlichen Ölen und verschiedenen Stärketypen hergestellt werden, liefern heute eine beeindruckende Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Texturen.
Die Popularität veganer Käsealternativen spiegelt einen größeren Trend hin zu nachhaltigeren Konsumgewohnheiten wider. Viele Verbraucher*innen ziehen sie nicht nur aus ethischen und gesundheitlichen Gründen vor, sondern auch wegen ihrer geringeren Umweltauswirkungen im Vergleich zu tierischen Produkten. In diesem Kontext wird die Wahl von veganem Käse zu einer persönlichen als auch umweltbewussten Entscheidung, die die Zukunft unserer Ernährung mitgestaltet.
In diesem Beitrag möchten wir dir die Welt der pflanzlichen Käsealternativen näherbringen und zeigen, welche positiven Auswirkungen sie auf unsere Umwelt haben können. Wir werden aufräumen mit Vorurteilen und Missverständnissen und dir zeigen, warum die Entscheidung für pflanzlichen Käse nicht nur gut für dich, sondern auch für unseren Planeten ist. Begleite uns auf dieser köstlichen Reise und entdecke eine nachhaltige und genussvolle Art, Käse zu genießen.
Was sind vegane Käsealternativen und woraus bestehen herkömmliche vegane Käsealternativen?
Vegane Käsealternativen sind pflanzliche Produkte, die darauf abzielen, die Eigenschaften traditionellen Käses nachzuahmen, jedoch ohne die Verwendung von tierischen Bestandteilen. Diese Alternativen sind insbesondere bei Veganern, Menschen mit Laktoseintoleranz oder jenen, die aus ethischen oder gesundheitlichen Überlegungen auf Milchprodukte verzichten, sehr beliebt. Die Hauptzutaten in veganen Käsealternativen variieren, um unterschiedliche Konsistenzen und Geschmacksprofile zu erzielen. Häufig verwendete Basiszutaten sind Nüsse wie Cashews und Mandeln, die für ihre cremige Textur und ihren reichhaltigen Geschmack geschätzt werden. Pflanzliche Öle, insbesondere Kokosöl, werden oft hinzugefügt, um Fettigkeit und eine bessere Schmelzfähigkeit zu erreichen. Stärkearten wie Tapioka oder Kartoffelstärke tragen zur Festigkeit und Schnittfähigkeit der Produkte bei, während Geliermittel wie Agar-Agar und Carrageen als Verdickungsmittel eingesetzt werden. Für den charakteristischen Geschmack sorgen natürliche Aromen, Nährhefe, die einen käsigen Geschmack vermittelt, und verschiedene Gewürze.
By the way: Vegabongo bieten wir vegane Käsealternativen an, die sich deutlich von den gängigen Produkten im Supermarkt unterscheiden. Unsere Alternativen basieren vorrangig auf hochwertigen Nüssen wie Cashewnüssen oder Mandeln, die einem traditionellen Fermentationsprozess unterzogen werden. Dieses Verfahren verbessert nicht nur den Geschmack und die Textur der Produkte, sondern erhält auch die ernährungsphysiologischen Vorteile der Nüsse. Im Gegensatz zu vielen im Handel erhältlichen veganen Käsealternativen, die oft aus einer Mischung von Wasser, Fett und künstlichen Aromen bestehen, legen wir Wert auf natürliche Zutaten und echte Handwerkskunst. So stellen wir sicher, dass unsere Kund*innen nicht nur eine leckere, sondern auch eine nährstoffreiche Alternative zu traditionellem Käse genießen können.
Der ökologische Fußabdruck veganer und pflanzlicher Käsealternativen
Wenn du zwischen veganen Käsealternativen und traditionellem Käse wählst, triffst du eine Entscheidung, die weitreichende Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Um zu verstehen, was diese Wahl bedeutet, werfen wir einen Blick auf verschiedene ökologische Aspekte, darunter die mit der Produktion verbundenen Treibhausgasemissionen, den Wasserverbrauch, die Landnutzung, die Biodiversität und den Energieverbrauch.
Treibhausgasemissionen
Die Herstellung von tierischem Käse ist mit hohen Treibhausgasemissionen verbunden, vor allem durch Methangase, die durch die Verdauungsprozesse von Wiederkäuern ausgestoßen werden, sowie durch die aufgewendete Energie für Produktion und Verarbeitung der Milch. Im Gegensatz dazu sind die Emissionen bei der Herstellung von veganen Käsealternativen typischerweise um ein Vielfaches geringer. Pflanzliche Rohstoffe wie Nüsse und Saaten benötigen weniger ressourcenintensive Anbaumethoden und produzieren kaum Methanemissionen, was insgesamt zu einem niedrigeren Ausstoß von Treibhausgasen führt. Joseph Poore & Thomas Nemecek (2019), zwei Forscher der University of Oxford, haben eine bisher noch nicht dagewesen Analyse unterschiedlicher Lebensmittel erstellt und haben bei ihrer Studie berechnet, dass selbst die umweltfreundlichsten tierischen Alternativen einen vielfach höheren Ausstoß an Treibhausgasen verursachen als pflanzliche Produkte.
Zum Beispiel werden bei der Herstellung von 100 Gramm Protein aus tierischem Käse durchschnittlich etwa 11 kg CO2-Äquivalente freigesetzt, im Gegensatz zu weniger als 1 kg CO2-Äquivalenten für pflanzliche Proteine in Hülsenfrüchtne oder Nüssen. Für letztgenannte errechnet sich in der Studie gar ein negativer Wert, da für die beobachteten Betriebe im Durchschnitt mehr CO2 durch den Anbau von Nussplantagen gebunden als freigesetzt wurde. Wohlgemerkt handelt es sich hier nicht um irgendeine Überschlagsrechnung: Für tierischen Käse wurden 1.900 unterschiedliche Betriebe in die Berechnungen miteinbezogen, für Nüsse 199, für Getreide gar über 23.000.
Wasserverbrauch
Der Wasserverbrauch ist ebenfalls ein kritischer Faktor, insbesondere in der Viehwirtschaft, wo nicht nur das Tränken der Tiere, sondern auch die Produktion ihrer Futtermittel beträchtliche Wassermengen erfordert. Der Anbau von Futtermitteln wie Soja und Mais für die Viehzucht ist besonders wasserintensiv.
Der Wasserbedarf bei pflanzlichen Alternativen hängt stark von der spezifischen Pflanze ab. Mandeln zum Beispiel können in wasserarmen Regionen wie Kalifornien einen hohen Wasserverbrauch aufweisen, da die Plantagen zum Teil stark bewässert werden müssen, während etwa der Sojaanbau im Durchschnitt weit weniger Wasser benötigt.
In Summe übersteigt die Produktion der tierischen Produkte den Wasserverbrauch der pflanzlichen Alternativen um ein Vielfaches. Der Grund dafür ist am besten illustrierbar an einer Pflanze, die sowohl direkt für die Herstellung veganer Alternativen (aber eher selten Käsealternativen) herangezogen wird, als auch als Futtermittel für Vieh verwendet wird: Soja.
Während die Sojabohne einerseits direkt zur Produktion von veganen Produkten verwendet werden kann, wo beispielsweise 297 Liter Wasser aufgewendet werden, bis einem Liter Sojamilch im Supermarktregal steht (wobei hier 99,7% des Wasserverbrauchs auf Transport und Lagerung und nicht auf die Produktion entfallen), muss zur Herstellung von einem Liter Kuhmilch beinahe die vierfache Menge an Wasser aufgewendet werden (1050 Liter, Ercin et al. 2011), was vor allem am Futterverbrauch (wo die Sojabohne oft als Protein-Kraftfutter dient) der Kühe liegt.
Landnutzung
Tierischer Käse benötigt erhebliche Flächen: etwa für Weideland der Kühe, Ackerflächen für den Anbau von Futtermitteln des Viehs, wie Soja und Mais, oder die Flächen, die zur Verarbeitung der tierischen Milch notwendig sind. Diese extensive Landnutzung trägt zur Entwaldung und zum Verlust von Biodiversität bei, da natürliche Lebensräume oft in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt werden.
Im Gegensatz dazu sind pflanzliche Käsealternativen zumeist effizienter in der Nutzung der zur Verfügung stehenden Landressourcen. Der Anbau von Nüssen, Soja oder anderen Pflanzen, die zur Herstellung veganer Käsealternativen verwendet werden, ist direkt in die Nahrungsmittelproduktion für den Menschen integriert. Diese Pflanzen benötigen weniger Fläche im Vergleich zu den Flächen, die erforderlich sind, um die Tiere zu füttern und zu halten. Laut der Studie von Poore & Nemecek (2019) benötigt die Produktion von 100 Gramm Protein aus Käse durchschnittlich 41 Quadratmeter pro Jahr, während für die gleiche Menge Protein aus Nüssen nur etwa 7,9 Quadratmeter pro Jahr benötigt werden.
Energieverbrauch
Die Produktion von veganen Käsealternativen ist in den meisten Fällen energieeffizienter, insbesondere dann, wenn lokale und weniger verarbeitete Zutaten verwendet werden. Jedoch ist es ein weit verbreiteter Irrglaube, mit dem wir gerne aufräumen möchten, dass der Energieverbrauch für den Transport von Zutaten wie Nüssen aus Übersee die Umweltvorteile von veganen Käsealternativen im Vergleich zu tierischen Produkten negativ beeinträchtigt. Vorab: Selbstverständlich beeinflusst der Transportweg bei der Herstellung von tierischem Käse und veganen Käsealternativen erheblich den Energieverbrauch beider Produktarten.
Bei tierischem Käse ist der Transport besonders energieintensiv, da nicht nur die Tiere selbst, sondern auch große Mengen an Futtermitteln, die häufig über weite Strecken transportiert werden, berücksichtigt werden müssen. Diese Futtermittel kommen zumeist aus spezialisierten Anbaugebieten zu den Viehzuchtbetrieben, was den Energieaufwand entsprechend antreibt.
Im Gegensatz dazu sind die Transportwege für die Rohstoffe von veganen Käsealternativen tendenziell einfacher und energieeffizienter: Die Hauptzutaten wie Nüsse oder Sojabohnen sind weniger voluminös und auch über weite Strecken leichter zu transportieren als lebende Tiere. Zudem sind viele der pflanzlichen Zutaten für vegane Käsealternativen lagerfähig, was den Transport flexibler und oft effizienter macht. Dies führt zu einer Reduktion des Energieverbrauchs im Vergleich zu den komplexen Logistikketten, die für tierische Produkte erforderlich sind.
Die Energie, die zur Verarbeitung von tierischem Käse benötigt wird, einschließlich der Kühlung während des Transports und der Lagerung, ist ebenfalls beträchtlich. Vegane Käsealternativen erfordern oft weniger, oder weniger lange intensive Kühlungsprozesse, was den Gesamtenergieverbrauch der Produkte ebenfalls beträchtlich reduziert.
Fazit
Der Aufschwung veganer Käsealternativen zeigt, wie tiefgreifend das Bewusstsein für Umwelt, Gesundheit und Tierwohl unsere Essgewohnheiten verändert hat. Diese Alternativen bieten nicht nur aus ethischen und gesundheitlichen Gründen eine attraktive Wahl, sondern auch wegen ihrer weniger starken Auswirkungen auf unsere Umwelt im Vergleich zu tierischen Produkten. Sie spiegeln einen größeren Trend zu nachhaltigeren Konsumgewohnheiten wider und laden dazu ein, die eigenen Essgewohnheiten zu überdenken und anzupassen.
Indem du vegane Käsealternativen ausprobierst, kannst du direkt zu einer Verringerung von Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und Landnutzung beitragen, während du gleichzeitig eine Vielfalt an neuen Geschmacksrichtungen entdeckst. Wir möchten ein tieferes Verständnis für die Vorteile pflanzlicher Käsealternativen fördern und zeigen, dass nachhaltiger Konsum auch genussvoll sein kann. Jede Entscheidung für vegane Produkte ist ein Schritt in Richtung einer verantwortungsbewussten, gesundheitsfördernden und umweltschonenden Lebensweise.